Es gibt verschiedene Arten zur Lösung von Konflikten.
- Die primitivste Art ist der Krieg.
- Kompromiss: Bei einem Kompromiss verzichten beide Parteien, oft unter Druck, auf einen Teil ihrer Forderungen und laufen dadurch Gefahr, dass der Konflikt früher oder später wieder auflebt, weshalb ein Kompromiss oft nur einen Fluchtversuch darstellt.
- Schlichtung: Bei einer Schlichtung wird ein Schlichter/eine Schlichterin beauftragt, gemeinsam mit den Parteien eine Lösung zu finden. Im Unterschied zum Mediator bzw. der Mediatorin (siehe unten) greift der Schlichter/die Schlichterin in das Lösungsfindungsverfahren direkt ein und macht auch eigene Lösungsvorschläge.
- Mediation: Die konstruktivste, effizienteste und eleganteste Art einen Konflikt zu lösen ist die Mediation (Konsens), bei der die Parteien selbst die Lösung erarbeiten.
Mediation bedeutet wörtlich übersetzt „Vermittlung“. Mediation ist eine Form des Umgangs mit Konflikten, bei der die Konfliktparteien mit Hilfe eines/r dazu ausgebildeten Mediators/Mediatorin und unter Einhaltung bestimmter Regeln über ihren Konflikt verhandeln und so in Eigenverantwortung eine einvernehmliche und für beide Parteien optimale Lösung erarbeiten.
Die Grundidee der Mediation ist, dass im Falle eines Konfliktes die Parteien selbst die besten Voraussetzungen haben, ihren Konflikt zu lösen.
Die Aufgabe der Mediatorin/ des Mediators, besteht darin, die Parteien völlig neutral zu unterstützen, damit sie wieder miteinander kommunizieren können und bei der Suche nach einer Lösung bestimmte Regeln einhalten. Er/Sie verlangsamt den Konflikt und lenkt durch gezielte Fragen die verborgenen bzw. vorhandenen Energien der Konfliktparteien in positive Bahnen.
Unbedingte Voraussetzung für eine Mediation ist Freiwilligkeit, Akzeptanz, Offenheit und Vertraulichkeit. Mediation ist nicht der geeignete Weg, wenn nicht alle Konfliktparteien das Mediationsverfahren auch wirklich wollen. Die Mediation setzt auf Respekt, Fairness und ehrliche Auseinandersetzung.
Während anderen Konfliktlösungsarten die Einstellung zu Grunde liegt, dass ein Konflikt etwas Negatives ist, das es zu vermeiden oder zu beseitigen gilt, betrachtet die Philosophie der Mediation (die übrigens schon im alten Griechenland für verschiedene Arten von Konflikten angewandt wurde) einen Konflikt als etwas Normales und Positives, als Chance zur Veränderung und zur Verbesserung.
Das Ziel der Mediation ist eine tragfähige und dauerhafte Konfliktregelung. Mediation ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Konfliktparteien nach Beilegung ihres Konfliktes weiterhin miteinander auskommen müssen (z.B. Nachbarn)
In der Regel unterscheidet man bei einer Mediation 4 Phasen:
- Darlegung der Positionen
- Interessen und Bedürfnisse festhalten
- Lösungsvorschläge (auch unrealistische) für den Konflikt, Themensammlung (Brainstorming)
- Lösung
1) Darlegung der Positionen: die Parteien legen ihre berechtigten, sich aber ausschließenden Positionen im Detail dar.
z.B. Position von Russland: Russland sieht die Ukraine als Teil seines historischen und kulturellen Einflussbereichs an und lehnt eine westliche Integration der Ukraine ab.
Position der Ukraine: fordert die Wiederherstellung ihrer Souveränität
2) Festhaltung von Interessen und Bedürfnissen: mit Hilfe der Mediatorin / des Mediators werden die Interessen und Bedürfnisse der Parteien aufgedeckt.
z.B. Russland hat ein Interesse an einer starken Rolle in der Weltpolitik.
Die Ukraine hat Interesse an einer engen Beziehung zur EU.
3) Lösungsvorschläge: z.B. Für die Ost-Ukraine das Modell“ Südtirol Autonomie“ usw.
4) Lösung
Die Lösung, die wir für den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine vorschlagen, ist eine authentische und professionelle Mediation.
Die Organisation derselben sollte der UNO-Generalsekretär übernehmen.
Die Schüler*innen 2022/23 der WFO Bruneck/Innichen
Koordinierung: Brigitta Niederkofler
Bruneck, 15.06.2023