Aus dem Bericht einer Schülerin:
Im Zuge des Fernunterrichts im Fach Betriebswirtschaftslehre hat uns Frau Professor Claudia Messner die Teilnahme am Entrepreneurship Summit in Wien, der dieses Jahr erstmalig online abgehalten wird, ermöglicht. Dabei handelt es sich um ein Programm, welches jährlich einem Einblick ins Thema Entrepreneurship zeigt, mittels Diskussionen oder Workshops. Zudem bietet es eine Möglichkeit inspirierende Menschen und ihre Ideen kennenzulernen, was vor Allem der jüngeren Generation bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen behilflich sein soll.
Am 24. November 2020 (der Termin wurde verschoben) lautete ein Thema des Entrepreneurship Summits: Generation Z und Changemaker. Dieses Projekt verfolgte unsere Klasse über einen YouTube-Livestream auf dem Kanal „der brutkasten“, was selbst noch ein Startup-Unternehmen ist, aber auch eine multimediale Plattform für digitale Wirtschaft, Innovation und Startups darstellt.
Den Einstieg machte Johannes Lindner, Professor für Entrepreneurship und Wirtschaft sowie Leiter der Initiative für Teaching Entrepreneurship, welche den Summit in Österreich fördert und organisiert. Lindner gab vorab einen kurzen Überblick auf das zweieinhalbstündige Event: Zuerst solle es einen Roundtable mit jungen Entrepreneuren geben und anschließend werden Changemaker ihre Projekte, Ideen und Umsetzungen vorstellen. All jene Entrepreneure gehören zur Gen Z, also wurden nach dem Jahr 2000 geboren. Bevor es eigentlich losging, meldete sich noch der Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, Gerhard Hirczi zu Wort und sprach darüber, wie froh sie seien, dass sie die Projekte von vor allem jungen Menschen unterstützen können, da der Planet diese innovativen Ideen heutzutage mehr den je braucht.
Anschließend übernahm der CEO vom brutkasten, Dejan Jovicevic, die Moderation und führte durchs Programm.
Weiter ging es mit dem Roundtable mit sechs jungen Entrepreneuren, die teils schon am Entrepreneurship Summit teilgenommen haben oder auch Quereinsteiger sind. Zuerst stellten diese ihre Projekte vor:
- Gaia Protection (Lila Buhr): Es handelt sich um eine Plattform, wobei lösungsorientierte Menschen mit ihren Projekten mit Spendern verbunden werden.
- Lifestylebox (Moritz Lechner): Sie stellen Abo Boxen mit Beauty, Fitness und Fashion Inhalt zusammen.
- Kombiticket Austria: Sie bieten Kombitickets mit beispielsweise Unternehmensbesuche aber auch Besuche von Bundesligaspielen.
- High Potentials Network (Yusuf Kalayci): Es ist ein Verein, der die Vernetzung und Förderung von jungen, aufstrebenden Persönlichkeiten im deutschsprachigen Raum einsetzt.
- Austroclick (Max Speer): Influencer-Marketing
Weiter ging es mit einer Diskussions- und auch Fragerunde, teils auch Fragen aus dem Livestream- Chat.
Es wurde über die Generation Z, als eine Generation, die das Entrepreneurship in die Wiege gelegt bekommen haben, gesprochen. Die jungen Unternehmer haben heutzutage unbegrenzte Möglichkeiten durch soziale Medien und vor Allem dem Internet. Außerdem ist der Drang zur Veränderung, das gemeinschaftliche Denken und Verhalten stärker als bei vorigen Generationen. Auch die Grenzen sind heute leichter zu überwinden und man hat eine globalen Vernetzung geschaffen, wodurch auch Kollaborationen zwischen Branchen, die vielleicht wenig miteinander zu tun haben, leicht möglich sind. Der Wille und die Motivation sind bei vielen Jungunternehmern da, jedoch wurde das Schulsystem und Bildung kritisiert, denn grundlegende Dinge für den Aufbau eines Unternehmens werden in den Schulen nicht unterrichtet, wobei es meist um rechtliche Angelegenheiten geht. Weiters sind die Aspekte für eine Unternehmensgründung angesprochen worden. Zum einen ist die Gen Z bereit zu scheitern, man will Problematiken lösen, die Welt verbessern, man hat nichts zu verlieren und kann Erfahrungen sammeln, die man in der Schule z. B. nicht bekommt und sie sind auch für die spätere Berufskarriere nur von Vorteil. Dann kamen die Herausforderungen zur Sprache, wie das Regeln des Zeitmanagement mit Schule, Unternehmen und Hobbies oder die rechtlichen Schwierigkeiten als Minderjähriger. Es ist auch schwierig ernst genommen zu werden sowie die Umsetzung der Ideen, aber aus Fehlern lernt man, weshalb das Motto „just do it“ gefallen ist.
Weiter ging es mit Stefan Ebner, der zusammen mit Johannes Lindner das „Tribe Space“ gegründet hat, das Entrepreneurship im Bereich der Bildung fördert. Er berichtet über seine Erfahrungen und Vorgehensweisen in seinem Unternehmen sowie seine Sicht auf die Generation Z als Unternehmer.
Das Event ging dann weiter mit sechs Teams von Changemakers, die ihre Produkte „pitchten“, also vorstellten. Dabei sind sie alle an einem anderen Punkt ihres Unternehmens stehen, aber alle am Programm Changemaker teilnehmen. Zudem sprechen sie über ihren bisherigen Werdegang und zukünftige Schritte und die Idee hinter ihren Produkten. So sprachen sie jeweils zehn Minuten über ihre Startups.
- Flaco: Flaschencover aus für Wein- und Sektflaschen, als Alternative für die Geschenkverpackung aus Plastik.
- SchülerInnen helfen LehrerInnen: Plattform, wo Schüler Videos und Lerninhalte hochladen können - Hilfe für Lehrer im Bereich der Digitalisierung
- Orthogenial: nicht mehr genutzte orthopädische Hilfsmittel werden von Privatpersonen angekauft, aufpoliert und zu einem fairen Preis verkauft
- Motic: Lastenfahrrad, welches den Verkehr von den Straßen auf die Fahrradwege verteilt, wobei die Ladefläche an die Europaletten angepasst sind, um auch eine innerbetriebliche Nutzung zu ermöglichen
- Pausenbox: Bereitstellung von ausgewogenen und gesunden Pausenboxen für SchülerInnen
- Juzzz: alkoholfreies Erfrischungsgetränk, was das Lebensgefühl des Weingenießens geben soll für die, die nicht immer zum Alkohol greifen wollen
Den Schluss bildete nochmal ein Gespräch zwischen Johannes Lindner und dem Moderator über das künftige Programm des Entrepreneurship Summits.
Abschließend möchte ich noch ein paar Worte über dieses Event aus meiner Sicht verlieren. Generell kann ich sagen, dass ich aufschlussreiche Einblicke in das Entrepreneurship erlangt habe sowie von den Jungunternehmern, die nicht viel älter als ich sind, überrascht war, da sie bemerkenswerte Projekte am Laufen haben und bereits erwähnenswerte Erfolge in ihrem jungen Alter verzeichnen können. Sie zeigten, wie weit man kommen kann, wenn man einfach seine Ideen durchsetzen will. Außerdem wurde das Thema Entrepreneurship immer interessanter, je längere ich zuhörte, weil es junge Menschen aus meiner Generation waren, die ihre Vorgehensweisen, Beweggründe und Ziele vorgetragen haben. So fühlte ich mich nicht so fern, da ich ihren Aussagen über unsere Generation in Verbindung mit dem Entrepreneurship größten Teils nur zustimmen konnte. Was mich zudem noch beeindruckt hat, ist die Ausdrucksweise aller Jungunternehmer, da sie wie ich finde sehr überlegt und bedacht war. Da sieht man, welche Einflüsse unternehmerische Tätigkeiten, der Kontakt zu älteren Geschäftspartnern und die Ernsthaftigkeit, die man als Unternehmer braucht auf die Ausdrucksweise und auf den Eindruck, den man hinterlässt, hat.
Zum Schluss kann ich dieses Projekt nur für ausgezeichnet erklären, da es nicht nur eine Möglichkeit für junge Startups bietet, sondern auch ich als Zuschauer konnte vieles lernen, aber vor Allem sah ich es als gut genutzte Gelegenheit die Gedankengänge Gleichaltriger zu hören.
Entrepreneurship Summit, Sophie Schmid, 3B