Im KZ-Dachau waren zwischen 1933 und 1945 rund 200000 Häftlinge untergebracht, davon starben ungefähr 41000 Menschen. Dachau war kein Vernichtungslager wie zum Beispiel Auschwitz, sondern ein Arbeitslager.
Begonnen hatte unsere Führung mit der Besichtigung des Wirtschaftsgebäude, welches ein Museum beinhaltet. Auf dem Appellplatz zeigte uns unsere Führung ein Kunstwerk, welches aus Metall gefertigt wurde. Dieses Denkmal soll ein Aufruf für die Menschheit sein, solch eine grauenhafte Sache nicht zu wiederholen. Wir betraten eine Baracke, wo die Häftlinge in sehr grauenvolle Verhältnisse schlafen mussten. Sie mussten eng aneinander schlafen und hatten gemeinsame Toilettenräume.
Zum Schluss besichtigten wir das Krematorium, beim Eintreten vom Raum spürte man eine sehr negative Aura. Dieser Raum verfügte über mehrere Öfen, in denen die Leichen verbrannt wurden. Damit die Verbrennung schneller ging, wurden drei Leichen aufeinandergestapelt und gleichzeitig verbrannt. Das Verbrennungsprozess dauerte etwa eine Stunde.
Auch wenn man nicht sagen darf, dass uns dieser Besuch gefallen hat, so war es trotzdem sehr interessant zu sehen und zu hören, wie es in Wirklichkeit gewesen ist. Dieser Besuch hat uns hautnah das Schicksal der Häftlinge im Dritten Reich dargestellt. Es ist schrecklich zu denken, dass vor nicht mal so langer Zeit so ein schreckliches und angsteinflößendes Regime regiert hat.
Gedanken zum Besuch des Konzentrationslagers
Ich habe gelernt, dass das Versagen der Menschheit nicht lange her ist. Ich habe gelernt, die Dinge zu schätzen die ich habe. Ich habe gelernt mich anderen anzuvertrauen. Ich habe gelernt Emotionen zu zeigen. Ich habe gelernt, dass eine Gruppe durch erlebte Momente noch mehr zusammenwachsen kann. Ich habe gelernt, dass Vorstellung und Realität nicht weit auseinander liegen. Ich habe gelernt, tiefer in den Menschen hineinzuschauen.
Am meisten mitgenommen hat mich der Raum wo eine Riesenmenge von Schuhe lagen und daneben Unmengen von Frauenhaare die sie verwendet haben um Polster zu machen. Jede Kleinigkeit eines Menschen für einen Nutzen zu verwenden, einfach nur traurig. Die enorme Größe von Auschwitz Birkenau hat mir den Atem genommen, eine unvorstellbare Weite und das alles um?... von Menschen an Menschen.
Vermissen ist das falsche Wort, man kann da nichts vermissen, vielleicht vermisst man die Menschlichkeit, aber eigentlich spürt man nur leere, man spürt nix.
Die Fahrt war meinen „Erwartungen“ entsprechend. Schon die Tutoren haben davon gesprochen, wie unvorstellbar schlimm sich das anfühlt und so war es dann auch. Zu denken, dass das nicht mal 100 Jahre her ist, ist wahnsinnig.
Ich würde das nächste Mal gar nichts anders machen, weil ich von meinen Gefühlen geleitet wurde und deswegen ist es so richtig. Es wäre vielleicht nicht schlecht gewesen, meine Gedanken auf ein Blatt Papier zu bringen, das hilft manchmal Gedanken zu ordnen.
„Oggi siamo venuti qua per cambiare il domani”