Ziel dieser Tour, die von der Region Trentino- Südtirol organisiert und finanziert wurde, war die Zusammenführung der drei verschiedenen Sprachgruppen Südtirols, die Förderung des europäischen Integrationsprozesses sowie die Besichtigung mehrerer Institutionen der EU.
Eine Reportage über eine sehr interessante Woche, an die wir uns sicherlich noch lange erinnern werden.
Der 13. Mai 2013. 05.30 Uhr. Bruneck. Am Busbahnhof der Schulzone standen wir, 11 Schüler unserer Klasse und die Schüler der Klasse 4D. Gemeinsam und mit großer Vorfreude warteten wir auf unseren Bus und als dieser schließlich um die Kurve gebogen kam, nahmen wir unsere Koffer in die Hand und nun konnte unsere Reise beginnen. Unser erstes Ziel führte uns direkt in die Steueroase Europas, nämlich nach Luxemburg. Nach einer etwas anstrengenden, aber gleichzeitig auch sehr lebhaften Busfahrt erreichten wir am späten Nachmittag unser Hotel, das die Erwartungen mehr als nur erfüllte: 4 Sterne und Fernseher mit Satellitenempfang, beschweren konnten wir uns beim besten Willen nicht.
Nachdem wir uns alle einquartiert hatten und der ein oder andere kurz unter die Dusche verschwunden war, führten uns unsere Lehrpersonen, Frank Steger und Marlene Kammerer, in das vom Hotel nur wenige Minuten entfernt liegende Restaurant „La Petrusse", was eigentlich zum kulinarischen Höhepunkt des Tages werden sollte. Gut gelaunt und mit hungrigen Bäuchen setzten wir uns an die Tische, doch spätestens beim Anblick des Tiefkühlschnitzels verging den Ersten der Appetit. Auch wenn an diesem Abend nicht alle satt wurden, tat dies unserer Stimmung keinen Abbruch, denn unsere Reise sollte sich noch sehr erlebnisreich gestalten.
Am nächsten Morgen trafen wir uns pünktlich mit unseren Professoren im Foyer des Hotels. Ausgeschlafen und immer noch gut gelaunt brachen wir zu einem Rundgang mit einem sehr amüsanten Städteführer auf, der mit seinem Satz „Aber ich kann Ihnen sagen, meine Damen und Herren, wir sind gewiss keine reichen Bürger hier in Luxemburg" einigen von uns ein leichtes Schmunzeln ins Gesicht zauberte. Nach ca. 2 Stunden Führung durch die Hauptstadt des Großherzogtums verabschiedete sich der ältere Herr und wir machten uns mit gepackten Koffern auf den Weg nach Brüssel, wo wir unsere Bleibe für die nächsten zwei Tage bezogen. Auch hier war bereits ein Restaurant für uns reserviert, dessen Essen sich im Gegensatz zu jenem in Luxemburg aber sehen lassen konnte. Zwar lag unser Hotel 20 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, der belgisch angehauchte Abend gestaltete sich aber trotzdem recht angenehm.
Tag Nummer drei unserer Reise stand ganz im Zeichen der Politik und des Parlaments: Mit etwas Verspätung, den chaotischen Straßenverhältnissen Belgiens geschuldet, trudelten wir dennoch in einem Empfangsraum der Südtiroler Außenstelle der Europaregion Tirol ein, wo uns bereits Herr Dr. Herbert Dorfmann, Mitglied der Europäischen Volkspartei, erwartete. Es folgte ein sehr interessanter Vortrag über das Parlament im Allgemeinen, aber es wurden uns auch die wirtschaftlichen Probleme Europas und Italiens geschildert.
Im weiteren Verlaufe des Tages besichtigten wir das Parlamentarium, ein Bürgerzentrum, in dem ein elektronischer Multimedia- Führer in sage und schreibe 23 verschiedenen Sprachen Auskunft über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Europäischen Parlaments gibt. Das anschließende Mittagessen konnten wir in unserem dritten Restaurant erneut genießen. Zum Abschluss unseres Brüsselaufenthaltes durften wir nach einer mehrstündigen Stadtrundfahrt mit dem Bus auf eigene Faust die Stadt erkunden. Der anschließende Abend inklusive erneutem Essen entwickelte sich zum tollsten unserer Tour, da wir das Finale der UEFA Europa League live im Fernsehen mitverfolgen konnten und wir uns auch mit unseren Lehrern mal über Themen abseits der Schule unterhalten konnten.
Unser vorletzter Tag fern der Heimat begann sehr früh. Pünktlich um 08.00 Uhr trafen wir uns alle vor dem Hotel und machten uns für die lange Fahrt nach Straßburg bereit. Dort angekommen erwartete uns nach dem Mittagessen auch schon ein weiterer Städteführer, der uns unter anderem das atemberaubende Straßburger Liebfrauenmünster vor Augen führte. Diese 142 Meter hohe Kathedrale gehört zu den bedeutendsten Kathedralen der europäischen Architekturgeschichte sowie zu den größten Sandsteinbauten der Welt. Ihre Besichtigung war gleichzeitig auch der letzte Höhepunkt der Reise. Diese ließen wir beim letzten Abendessen fröhlich ausklingen und so stießen wir auch noch einmal gemeinsam auf das tolle Erlebnis an.
Alles in Allem war die Reise in drei wirklich schöne Städte Europas ein sehr interessantes
und aufregendes Unterfangen, und auch wenn wir ein sehr intensives Programm zu absolvieren hatten, wird die Reise sicherlich noch lange in unseren Köpfen bleiben.
Kevin Seeber, 4E