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Foto: WFO Bruneck

An einem frostigen Donnerstag machte sich eine Klassenarmee von 9 Schülern auf, den Bergisel zu bezwingen. Ziel war das Museum Tirol Panorama, das wir bei windigen Konditionen nach kräftezehrenden zehn Minuten erreichten. Wir begaben uns in den großen windgeschützten Eingangsbereich des Museums und warteten, dass wir alles über die Freiheitskriege erkunden durften. Da wir anscheinend sehr kriminell wirkten, mussten wir die Jacken und Rucksäcke zwei Stockwerke nach unten bringen, bevor wir das Museum unter Aufsicht einer Führungsperson betreten durften.


Zu Beginn, beeinflusst von Werbung für den Museumsshop, schlichen wir an den Verkaufsobjekten vorbei, in Richtung Start der Ausstellung. Noch müde und geschwächt vom Aufstieg, dienten die Sockel der Statuen als Stützgelegenheit. Die genaue geschlechtliche Beschreibung der sich darauf befindenden Holzfiguren, versperrte uns auch nicht den Weg ins Land der Träume. Sei es Andreas Hofer, Speckbacher oder Haspinger als auch Napoleon oder Kaiser Franz, keiner von diesen geschichtlichen Persönlichkeiten schaffte das. Erster Schritt wieder zurück in die Realität waren die Waffen, die uns im unteren Stockwerk über den Köpfen baumelten. Auf einer Seite die Gewehre der Franzosen, gegenüber die Sensen, Morgensterne, mit Nägeln gespickten Dreschflegel, Knüppel der Tiroler ließen uns staunen. Unser enttäuschtes Seufzen hallte durch das ganze Museum, als wir erfuhren, dass diese nur Nachbildungen sind. Das Land der Träume rückte uns dann wieder näher, da unsere Aufmerksamkeit wieder schwand.

 

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Foto: WFO Bruneck

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Foto: WFO Bruneck


Nichts ahnend marschierten wir durch eine dunkle Tür. Unsere Augen wirkten ab dem Moment interessiert, als wir das erste Mal einen Blick auf das riesige Rundgemälde werfen durften. Direkt vor uns tauchte das Bild von Innsbruck während der Tiroler Freiheitskriege wie in echt auf. Auf der 10x100 Meter großen Leinwand ist die 3. Bergiselschlacht in voller Pracht dargestellt. Unsere ganze Aufmerksamkeit galt ab jetzt nur noch dem Gemälde und wir realisierten nicht mehr ganz, was uns die Museumspädagogin zu erklären versuchte. Faszinierend fanden wir, den Übergang von Realität ins Gemälde. Mit einer aufwendig aufgebauten Kulisse vor dem eigentlichen Gemälde schenkte man uns das Gefühlt, mitten in der Schlacht zu stehen und hautnah dabei zu sein. Wir inspizierten jedes Detail genauestens und konnten nicht glauben, dass es möglich ist, ein Bild von dieser Größe und Genauigkeit von sechs paar Händen in nur dreieinhalb Monaten zu erschaffen. Das von uns als unbezahlbar angesehene Gemälde ist mit lächerlichen 1,4 Millionen Euro versichert. Uns schockierte der Fakt, dass drei Jahre dafür benötigt wurden, das mit dicken Ölfarben bemalte Leinentuch unversehrt aufzurollen und vom ursprünglichen Standort ins neue Museum zu transportieren. Nach nahezu einer Ewigkeit vor dem Gemälde gingen wir von der Außenwelt unbemerkt durch einen unterirdischen Gang in Kaiserjägermuseum. Auch dort hielten uns die ausgestellten Originalwaffen bei Laune, besonders die Gamer in unserer Truppe erkannten eigene ausgestellte Exemplare und stellten die Museumspädagogin mit ihrem Wissen eindeutig in ihren Schatten.

 

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Foto: WFO Bruneck

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Foto: WFO Bruneck

 

Nachdem wir abschließend das Museum auf eigene Faust erkunden konnten, fassten wir den Beschluss, den Bergisel wieder sich selbst zu überlassen. Vorsorglich hatten wir bereits im Nobelrestaurant McDonalds Plätze reserviert und freuten uns auf das traditionelle Tiroler Festmahl. Mit First-Class Tickets begaben wir uns auf die Heimreise über die streng bewachte Grenze in unser Heimatland Südtirol.

 

Lukas und Stefanie

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